Dortmund,

Bombenfund in Dortmund hält Einsatzkräfte in Atem

Gelingt die Entschärfung oder muss die Bombe kontrolliert gesprengt werden, das war am Donnerstag die Frage des Tages die Tausende von Dortmundern in Atem hielt. Bei Bodenaushubarbeiten auf einer Neubaustelle wurde gegen 11.50 Uhr eine britische zehn Zentner Bombe mit einem chemischen Langzeitzünder in der Friedrichstrasse entdeckt. Dabei soll der Bagger, so die ersten Informationen auch den Zünder beschädigt haben. Die Folge: rund 7000 Menschen müssen in diesem Bereich evakuiert werden, eine dichte Bebauung und die Tatsache das mehrere Kliniken im Evakuierungsbereich betroffen sind, machen die Situation für den sofort einberufene Krisenstab der Stadt Dortmund nicht gerade leichter.

Archivfoto

Um 14.00 Uhr löste die Berufsfeuerwehr Dortmund über die bewährte Meldekette des THW Dortmund den Alarm aus und ruft 75 Helferinnen und Helfer des  THW zum Einsatz.

THW Fachberater Udo Drewing wurde in den Stab der Feuerwehr beordert. Die Lotsenstellen werden erst durch die Fachgruppe Führung und Kommunikation und dann zeitnah durch die Zugtrupps und Führungskräften der Züge besetzt. Die Dortmunder Bergungsräumgruppe verstärkt durch das Räumgerät des OV Lünen wird in die Nähe der Einsatzstelle befohlen um die Feuerwehr beim Füllen von rund 150 BigPacks zu unterstützen.  Die Fachgruppe Führung und Kommunikation übernimmt sofort die Aufgabe des LuK. Die Fachgruppe  Logistik bereitet rund 1.000 Portionen an Verpflegung zu. Unter anderem wird durch die Fachgruppe eine Ausgabestelle (Bereitstellungsraum) am Institut der Feuerwehr in Dortmund- Eving für rund 1.000 Einsatzkräfte eingerichtet.

Im Laufe des Abends hatte sich dann die Zahl auf fünf Ausgabestellen erhöht, die von der Fachgruppe Logistik mit Unterstützung der Technischen Züge bis 23.00 Uhr mit insgesamt 1.700 Essen beliefert worden sind, wie der Dortmunder Ortsbeauftragter Jörg Rottmann berichtet. „Hauptaufgabe des THW war neben dem Einsatz der Bergungsräumgruppe zur Sicherung der Einsatzstelle die Verpflegung der rund 1.100 Einsatzkräfte und die Besetzung der fünf Lotsenpunkte im Stadtgebiet Dortmund.  Hier wurden im Laufe des Abends rund 450 Rettungswagen und Feuerwehrfahrzeuge aus NRW erwartet, die zur Unterstützung der Dortmunder Einheiten alarmiert worden waren. Die eintreffenden Einheiten sollten dann durch die THW Lotsenfahrzeuge, zu denen auch ein Zugtrupp aus Castrop – Rauxel zählte, zu den zugewiesenen Einsatzorten und Bereitstellungsräumen geführt werden. Unter anderem hatte die Feuerwehr im Bereich der Westfalenhalle und beim Institut der Feuerwehr in Dortmund-Eving Bereitstellungsräume eingerichtet“, erklärt Jörg Rottmann.

In der THW Geschäftsstelle in Dortmund bereitet Geschäftsführer Walter Aperdannier mit Michael Wolfram die überörtliche Unterstützung für den Fall einer kontrollierten Sprengung vor. Durch den THW Landesverband werden alle Ortsverbände in den Geschäftsführerbereichen Dortmund und Bochum in erhöhte Bereitschaft versetzt.

In den späten Abendstunden wird dann auch das Bergungsräumgerät des THW Schwelm nach Dortmund beordert. Es soll die beiden Räumgeräte aus Dortmund und Lünen bei der Arbeit unterstützen.

Insgesamt sind zu diesem Zeitpunkt rund 1.100 Helfer unterschiedlicher Organisationen und Behörden im Einsatz oder stehen in Verfügungs- oder Bereitstellungsräumen bereit. In den Westfalenhallen wird für den Fall der Fälle ein Behelfskrankenhaus eingerichtet. Gleichzeitig werden hier rund 700 Anwohner betreut.

Die Deutsche Bahn und die Dortmunder Straßenverkehrsbetriebe stellen den Betrieb ein. Da es Probleme bei der Räumung gibt, kann die Entschärfung der Bombe erst gegen 23.22 Uhr beginnen. Um 23.56 Uhr dann die erlösende Mitteilung, daß die Bombe durch den Kampfmittelräumdienst entschärft werden konnte.

Jörg Rottmann: "Ich möchte mich hier bei den Arbeitgebern unserer Helfer bedanken, die sofort ihre Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt  und damit die Hilfe für die Dortmunder Bevölkerung erst ermöglicht haben. Mein besonderer Dank gilt allen Einsatzkräften des THW aus Castrop-Rauxel, Lünen, Schwelm und Dortmund für ihren schnellen und sehr effektiv durch geführten Einsatz“. Es war die größte Evakuierung  seit dem zweiten Weltkrieg die die Stadt Dortmund je erlebt hatte. 


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