Als ersten Schritt überführten im Auftrag des Auswärtigen Amtes zahlreiche THW`ler u.a. aus dem GFB Dortmund mit zwei Konvois 18 in Deutschland nicht mehr benötigte aber auf Herz und Nieren geprüfte Einsatzfahrzeuge nach Tunesien. Der Dortmunder Karel Sauer hatte sich nach einem internen Aufruf gemeldet und wurde aufgrund seines Fachwissens und seiner jahrelangen Erfahrung als Schirrmeister für den ersten Konvoi ausgewählt.
Die Tour, so Karel Sauer, führte zunächst vom OV Dortmund zum Sitz des THW Landesverbandes nach Heiligenhaus. Dort wurden nach einem Briefing und einer Verabschiedung die Fahrzeuge übernommen und der erste von zwei Konvois setzte sich in Bewegung. Von NRW aus führte der Weg die Helfer zum THW OV Lörrach in Bayern, hier wurde übernachtet. Von dort ging die Reise durch die Schweiz bis hin zum Hafen in Genua. Hier war der Einsatz für Karel Sauer und seine Kameraden beendet. Mit einem Bus des THW LV NW erfolgte die Rückreise. Andere Helfer übernahmen den Fährtransport nach Tunis. Mit einem zweiten Konvoi wurden dann einige Tage später die nächsten neun Fahrzeuge nach Tunis überführt.
Zur Vorbereitung der Aktion hatten Dortmunder Helfer unter der Leitung der Fachgruppe Logistik in Dortmund „geparkte“ Einsatzfahrzeuge nach Heiligenhaus überführt.
Dank des ehrenamtlichen Einsatzes vieler Helfer konnte THW Präsident Albrecht Broemme bereits im Dezember 18 Einsatzfahrzeuge an den Direktor des Tunesischen Katastrophenschutzes übergeben. In Tunesien haben sich bereits 200 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zur Ausbildung in den drei Ortsverbänden angemeldet.
Jetzt folgte Phase zwei in dem Aufbau der ehrenamtlichen Struktur. Aus Tunesien kamen jetzt die ersten Ausbilderinnen und Ausbilder nach Deutschland um sich hier durch Fachkräfte des THW im Rahmen einer auf die tunesischen Verhältnisse abgestimmten Grundausbildung in Sinzig, Dresden und Dessau schulen zu lassen. Die insgesamt 36 Ausbilderinnen und Ausbilder sollen als Multiplikatoren unter der Anleitung von THW Experten ihr in Deutschland erlerntes Wissen an die ehrenamtlichen Helfer weitergeben.
Das THW in Deutschland verbindet mit Tunesien eine langjährige Zusammenarbeit, die 1970 mit den Bau von Straßen- Behelfsbrücken nach Regenfluten begann. Es folgten weitere Einsätze, wie 1988 nach Überschwemmungen und zuletzt im März 2011. Zehntausende Menschen suchten nach Unruhen in Libyen Zuflucht im benachbarten Tunesien. Mit Fachleuten für Logistik unterstützte das THW die Hilfsmaßnahmen der Vereinten Nationen.
Quelle: THW.de, Fotos THW
Dieter Dreier,THW Dortmund