Zur Unterbringung der großen Warenbestände zur Versorgung der Bevölkerung diente der alte Bauhof in Verl, wo zwischenzeitlich über 130 Paletten mit Waren lagerten. Über 100 Tonnen Lebensmittel wurden insgesamt von dort aus verteilt. Neben einem Paket mit Grundnahrungsmitteln und Alltagshygiene, worin sich mit Getränken, Shampoo, Toilettenpapier, Butter, Brot und Aufschnitt alles für eine Person befand, wurden bei Bedarf auch besondere Artikel für Babys und Kleinkinder zusammengestellt. Der Bauhof war ebenso Standort der Führungsstelle der Einsatzabschnittsleitung zur Versorgung der Bevölkerung. Die Technische Einsatzleitung des Gesamteinsatzes lag beim Kreis Gütersloh.
Unter Leitung des Zugtrupps des THW aus Gütersloh wurde die Kommissionierung und Verwaltung der Aufträge von Helferinnen und Helfern der Fachgruppe Führung und Kommunikation (FGr FK) aus Detmold übernommen. Personell unterstützt wurden sie dabei aufgrund der langen Einsatzdauer durch weitere Einsatzkräfte der FGr FK Dortmund und Jülich. Die genaue Art und Anzahl der Kartons sowie die Routenplanung für die Auslieferungen wurde koordiniert. Zudem mussten die Warenbestände kontrolliert und regelmäßig die entsprechenden Nachbestellungen bei Einzelhandelsgroßhändlern vorgenommen werden.
Die Helfer der FGr FK Dortmund brachten sich neben der Stabsarbeit in der Einsatzabschnittsleitung insbesondere in den Ausbau der Telekommunikationsinfrastruktur der Führungsstelle ein: Sie stellten die Erreichbarkeit der Einsatzabschnittsleitung über SIP-Trunk und LTE sicher, sorgten für eine Abdeckung des gesamten Umfelds mit DECT-Telefonie und errichteten eine kabelgebundene Netzwerkverbindung zwischen der Führungsstelle und einem zusätzlichen mobilen Arbeitsplatz für den Lageristen im Hauptlager. Zudem sorgten sie für eine redundante Internetanbindung.
Zu Beginn des Einsatzes wurde im Zweischichtsystem zwischen 8 und 22 Uhr gearbeitet, um die eingehenden Aufträge der Kommunen abzuarbeiten. Zwischenzeitlich wurden über 600 Pakete an einem Tag ausgeliefert. Die zu Beginn von verschiedenen Hilfsorganisationen abgewickelte Kommissionierung und Auslieferung der Pakete wurde in der letzten Woche komplett von Trupps des Technischen Hilfswerks übernommen. Bei der Auslieferung der Pakete wurde auf strenge Einhaltung der Hygienevorschriften geachtet. Die in Quarantäne befindlichen Personen waren sichtlich erleichtert und dankbar, dass ihnen die Pakete ausgeliefert wurden. Am 11.07. konnte der Einsatz zur Versorgung der Bevölkerung für das THW beendet werden und die weitere Versorgung wird fortan über die Gemeinden abgewickelt.
Das THW hatte neben der Versorgung der Bevölkerung viefältige weitere Aufgabenfelder zu bearbeiten: So unterstützen diverse Technische Züge und Bergungsgruppen aus dem Regionalstellenbereich Bielefeld und Umgebung beim Aufbau von Testzentren und der Herrichtung von Notunterkünften für Menschen in Quarantäne. Zudem sorgten diverse Fachgruppen Trinkwasserversorgung aus dem gesamten Bundesgebiet für die Aufbereitung des Trinkwassers für das große Drive-In-Test-Center am Flughafen Gütersloh.
Die Versorgung der Einsatzkräfte wurde über einen weiteren Einsatzabschnitt organisiert, welcher sich im Ortsverband Gütersloh befand. Dort wurde mit mehreren Feldküchen des THW täglich für alle im Kreis Gütersloh befindlichen Einsatzkräfte - wie zum Beispiel die mobilen Testteams von Bundeswehr und Hilfsorganisationen - die Verpflegung zubereitet.
Teilweise begannen die Schichten schon mitten in der Nacht, um das Frühstück für die diversen zu beliefernden Einsatzstellen rechtzeitig fertig zu bekommen. Zur Kühlung der Lebensmittel kam dabei ein Kühl-Sattelzug mit Gefriereinheit zum Einsatz, um die ordnungsgemäße Lagerung der Lebensmittel zu garantieren. Zur Säuberung der Kochutensilien dienten zwei große Spülküchen.
Die Verpflegungstrupps aus Gütersloh, Münster, Soest und Dortmund, verstärkt durch Feldköche aus den Ortsverbänden der Umgebung, stellten in Spitzenzeiten Mahlzeiten für mehr als tausend Personen pro Tag her. Insgesamt wurden über 34000 Portionen frisch zubereitet. Auf dem Speiseplan standen unter anderem Haxen mit Spätzle und Rotkohl, Currywurst, Käsespätzle oder auch Hähnchenkeule mit Mischgemüse und Reis. Der THW-Logistikeinsatz konnte schließlich am 18.07. beendet werden, sodass auch der Dortmunder Verpflegungstrupp nach beinahe vier Wochen Dauereinsatz endlich seine Heimreise antreten konnte.