Bad Neuenahr-Ahrweiler,

Lange Nacht in Ahrweiler

Stromausfälle, Sturzfluten, Erdrutsche, umgestützte Bäume: Die Einsatzkoordination und Sicherstellung der Telekommunikation nach einem schweren Unwetter in Wuppertal probten die Fachgruppen Führung und Kommunikation (FGr FK) des THW NRW am Wochenende vom 05.-07.04.2019 im Rahmen einer 24-stündigen Stabsübung an der Akademie für Krisenmanagement, Notfallvorsorge und Zivilschutz (AKNZ) in Bad Neuenahr-Ahrweiler.

Insgesamt 175 Helfer nahmen teil (Foto: THW/N.Koch)

Freitag gegen 14 Uhr trafen sich die Einsatzkräfte der FGr FK Dortmund, um die Fahrzeuge zu beladen und die mehrstündige Anreise zur AKNZ anzutreten. Schon auf der Anfahrt erhielten die Einheiten Anweisungen über Funk, Bereitstellungsräume bzw. Aufbauplätze für die Führungsstellen anzufahren.

Unwetterlage

Nach einem schweren Unwetter forderte die Feuerwehr Wuppertal die Hilfe des THW an. Es gab eine Großzahl an Einsatzstellen abzuarbeiten, sodass sich die Einsatzabschnittleitung (EAL) des THW entschied, zwei Untereinsatzabschnitte zu bilden. Nach der Ankunft an der AKNZ gingen die Einsatzkräfte der FGr FK Dortmund zunächst in Ruhe, um dann gegen 1 Uhr zusammen mit den Kollegen der FGr FK Übach-Palenberg nachts nach einer kurzen Lageeinweisung den Betrieb der Untereinsatzabschnittsleitung Nord (UEAL Nord) zu übernehmen, welche das Wuppertaler Stadtgebiet nördlich der Wupper umfasste. Die Führungsstelle der UEAL Nord war zunächst von den FGr FK aus Essen und Arnsberg aufgebaut worden, welche zudem die mobile Erreichbarkeit über GSM, LTE und Digitalfunk realisierten.

Vielfältige Einsatzstellen

Die 18 Helferinnen und Helfer der FGr FK Dortmund und Übach-Palenberg besetzten die Funktionen im Stab und der Fernmeldezentrale der UEAL Nord. Es galt nun, mehrere Einsatzstellen nach Priorität systematisch abzuarbeiten und die passenden Spezialkräfte anzufordern. So musste beispielsweise bei einem Krankenhaus die Stromversorgung sichergestellt werden. Nach einem Erdrutsch am Eingang eines Autobahntunnels war die Fahrbahn freizuräumen und nach Verschütteten zu suchen, sodass hierzu Ortungsgruppen mit Rettungshunden sowie Räumgruppen mit Radladern angefordert wurden. Weiterhin mussten Straßen von Bäumen befreit sowie einsturzgefährdete Häuser abgestützt und ihre Standsicherheit beurteilt werden. Hierzu kamen Bergungsgruppen mit Abstützsystem Holz, Baufachberater und spezielle Trupps mit Tachymetern und Lasermessgeräten zum Einsatz. Zur Sicherstellung der Verpflegung und Sammlung der Einheiten wurde ein Bereitstellungsraum eingerichtet. Zudem wurde eine Tanklogistik zur Organisation der Betankung der Aggregate und Fahrzeuge realisiert. Die entsprechenden Anforderungen der benötigten Einheiten wurden über Funk und Telefon an die übergeordnete Einsatzabschnittsleitung weitergeleitet. Mehrere Zugtrupps simulierten die Funkkommunikation mit den unterstellten Einheiten.

Schichtdienst

Samstagmorgens gegen sieben Uhr erfolgte nach einer kurzen Übergabe der Schichtwechsel, sodass die Kollegen aus Essen und Arnsberg fortan den Betrieb der UEAL Nord übernahmen. Somit konnten sich die Dortmunder Einsatzkräfte kurz etwas erholen. Gegen 13 Uhr traten sie schließlich ihre zweite Schicht an und hatten weitere Einsatzstellen zu bearbeiten. So war die Stromversorgung einer Justizvollzugsanstalt sicherzustellen, ein überschwemmtes Einkaufszentrum leerzupumpen und weitere Straßen von umgestürzten Bäumen zu befreien.

Kommen viele Einsatzkräfte an einem Ort zusammen, droht eine Überlastung der Funknetze. Daher wurde als Rückfallebene eine Telefonverbindung über Feldkabel zwischen der EAL THW und den beiden UEAL realisiert. Hierzu wurde durch die Fernmeldebautrupps insgesamt 6 Kilometer Kabel zwischen der EAL auf dem Gelände der AKNZ, der UEAL Nord auf dem Gelände der Freiwilligen Feuerwehr Ahrweiler sowie der UEAL Süd auf einem Baumarktparkplatz verlegt. Nach einer Entstörung konnte die Telefonverbindung schließlich erfolgreich in Betrieb genommen werden.

Rückreise

Gegen 19 Uhr endete schließlich die 24stündige Übung und die Führungsstelle der UEAL Nord wurde gemeinschaftlich zurückgebaut. Samstag abend gab es ein gemeinsames Beisammensein aller eingesetzten Einsatzkräfte. Die Verpflegung wurde über die gesamte Zeit durch die FGr Logistik Herne sichergestellt. Danke dafür! Nach einer Abschlussbesprechung am Sonntagmorgen und einem gemeinsamen Foto traten die Dortmunder Helfer die Rückreise an.


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