Dortmund,

Fachausbildung Abstützen und Aussteifen

Der monatliche Ausbildungssamstag des zweiten Technischen Zuges stand im Oktober ganz unter dem Motto „Abstützen und Aussteifen“. Diese zentrale Einsatzoption der Bergungsgruppen kommt immer dann zum Tragen, wenn angeschlagene oder einsturzgefährdete Gebäude gesichert werden müssen oder wenn Gefahren für die Umgebung abgewendet werden müssen. Zum Beispiel können Wände abgestützt werden, um weitere Arbeiten im Gebäude zu ermöglichen oder um zu verhindern, dass sie auf Gehwege oder Straßen stürzen. Am vergangenen Samstag konzentrierte sich der 2.TZ voll und ganz auf das Arbeiten mit dem Einsatz-Gerüst-System (EGS) und dem dazugehörigen Bausatz Ankerstab.

Los ging es mit einer kurze theoretischen Einführung in die Thematik durch unseren Baufachberater. Es wurden kurz die Grundlagen zum Thema EGS wiederholt und dann ging es auch schon zum praktischen Teil. In der Fahrzeughalle wurden zwei Szenarien angenommen, die jeweils gruppenweise abzuarbeiten waren. Die erste Gruppe beschäftigte sich mit der Abstützung der Hallenwand auf einer Breite von zwei Metern. Für die zweite Gruppe galt es das drohende Umstürzen eines Schwerlastregals zu verhindern.

Nachdem beide Gruppen in die Aufgaben eingewiesen waren, begann jeweils der Aufbau an den Stationen. Es wurden Bereitstellungsbereiche und Plätze zur Vormontage der Elemente gebildet, da gerade bei einsturzgefährdeten Bereichen das Arbeiten in oder an diesen Bereichen auf ein absolutes Minimum reduziert werden muss, wenn es nicht ganz vermieden werden kann. Da die Abstützung des Regals insgesamt weniger materialintensiv war als die Wandabstützung kam die Gruppe etwas schneller an ihr Ziel. Von Pause war aber nicht die Rede, denn die Gruppe bekam nun die Aufgabe sich intensiv mit der Verankerung von Gerüsten im Beton zu befassen und sollte hierzu verschiedene Versuchsaufbauten entwickeln. Zu diesem Zweck wurden die Hebekissen der Bergungsgruppe genutzt, um das Aufgleiten des EGS zu verdeutlichen. Im Anschluss wurden verschiedene Varianten aufgebaut, um das Sichern des Gerüstes im Betonboden zu zeigen. Beispielsweise wurden Ankerstäbe mittels Felsanker im „Hallenboden“ verankert und mit dem Gerüst verbunden.

Gegen Mittag waren die Gerüste wieder abgebaut und es wurde ein neues Szenario für beide Gruppen eingespielt. Es wurde die Beschädigung eines Stützpfeilers der Fahrzeughalle angenommen. Um den Pfeiler zu entlasten, wurde zunächst eine Abstützung des aufliegenden Balken aufgebaut. Im Anschluss wurden der beschädigte Pfeiler mit Hilfe von Ankerstäben mit einem intakten Pfeiler verbunden, um das seitliche Verdriften des Pfeilers zu verhindern. Gerade die intensive Arbeit und das Ausprobieren der Anwendung der Ankerstäbe war für viele Helferinnen und Helfer ein neuer Bereich. Im Rahmen des Dienstes konnten unterschiedlichste Anwendungen ausprobiert werden und es wurden viele Erfahrungen gesammelt.

Nach dem Mittagessen stand dann die letzte Station auf dem Plan. Inspiriert von mehreren Einsätzen aus der jüngeren und älteren Vergangenheit wurde ein Schutztunnel errichtet. Dieser dient dazu den Zugang zu einem Gebäude auch weiterhin zu gewährleisten, wenn mit dem Herabstürzen von Bauwerksteilen zu rechnen ist. Das kann zum Beispiel der Fall sein, wenn ein Gebäude als unbewohnbar erklärt wird, aber die Anwohner noch persönliche Sachen (Papiere, Kleidung, etc.) aus dem Haus holen dürfen. Gleichermaßen kann der Tunnel verwendet werden, wenn nur von der Fassade eine Gefahr für den Gehsteig ausgeht aber das eigentliche Gebäude intakt ist.

Zum Abschluss des Dienstes folgte eine ausführliche Feedbackrunde und mit der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft endete der Dienst im Laufe des Nachmittags.


Alle zur Verfügung gestellten Bilder sind honorarfrei und dürfen unter Angabe der Quelle für die Berichterstattung über das THW und das Thema Bevölkerungsschutz verwendet werden. Alle Rechte am Bild liegen beim THW. Anders gekennzeichnete Bilder fallen nicht unter diese Regelung.







Suche

Suchen Sie hier nach einer aktuellen Mitteilung: