Dortmund,

Der „ferngesteuerte“ Jugendbetreuer

Am Pfingstsonntag hat unsere Jugendgruppe eine besondere Übung durchgeführt. Da auch unser diesjähriges Pfingstlager von dem Verbot Jugenddienste in Präsenz durchzuführen, betroffen war, hat sich unsere Jugendgruppe zu einem Online-Dienst unter dem Motto „ferngesteuerter Jugendbetreuer“ getroffen.

Bereits am Samstag haben sich unsere Betreuenden und ein Helfer des 1. Technischen Zuges getroffen, um diesen besonderen Dienst vorzubereiten. Wie es aktuell üblich ist, stand vorher für alle Beteiligten ein Corona-Test an. Nach dem negativen Ergebnis konnte mit der Vorbereitung begonnen werden. Zunächst wurde das Übungsszenario besprochen und Fragen zur Live-Übertragung geklärt. Anschließend wurde geprüft, ob alle möglichen Varianten so funktionieren, wie sie sollen. Dabei galt es zu beachten, dass die Bergungsmethoden nicht zu lange dauern, sie gut mit der Kamera eingefangen werden können und die Junghelfer*innen diese gut erklären könnten. Bereits am Samstagvormittag hat unsere Fachgruppe Führung und Kommunikation alles für eine Live-Übertragung vorbereitet. Mithilfe von „Nanobeams“ wurde die Internetverbindung des Ortsverbandes drahtlos zu den Fahrzeughallen verlängert und dort in ein WLAN-Signal umgewandelt. Unsere Betreuenden gingen am Samstag mit einem Plan und abgeschlossenen Vorbereitungen nach Hause.

Am Sonntagmorgen musste jedoch kurzfristig umgeplant werden. Die Betonplatte, welche auf dem Übungsgelände unseres Ortsverbandes bereitgelegt wurde, konnte nicht genutzt werden. Der anhaltende Regen, machten eine gute Videoübertragung im Außenbereich unmöglich. Plan B wurde aktiviert und so wurde das Übungsszenario in einer Fahrzeughalle aufgebaut. Parallel wurde die benötigte Technik aufgestellt und getestet. Unsere Jungelfer*innen wählten sich um 11:00 Uhr in eine Videokonferenz ein und wussten zu diesem Zeitpunkt noch nicht, was sie erwarten wird. Zunächst wurde den Jugendlichen erklärt, wie der Dienst ablaufen wird und was genau ihre Aufgabe sein wird. Zunächst galt es jedoch zu klären, wie die richtige Schutzausrüstung eines THW-Helfers aussieht. Schnell war geklärt, dass der ferngesteuerte Jugendbetreuer einen Helm, Sicherheitsschuhe, Hose und Jacke tragen muss. Die Jugendlichen machten außerdem darauf aufmerksam, dass für den Fall der Fälle auch eine Schutzbrille sowie ein Helm mit Visier bereitgelegt werden sollte. Folgendes Szenario wurde den Junghelfer*innen vom Zugführer des 1. Technischen Zuges anschließend per Videobotschaft übermittelt:

„Guten Morgen liebe Jugendgruppe,

heute Morgen ist es auf dem Übungsgelände unseres Ortsverbandes zu einer Explosion gekommen, bei der, der Helfer Dummy unter einer Betonplatte eingeklemmt wurde.

Eure Aufgabe ist es nun, den Helfer Dummy sicher zu bergen, dafür steht euch das Material des GKWs zur Verfügung. Eure Jugendbetreuer sind nun auf eure Hilfe angewiesen. Ihr müsst ihnen genau sagen, was sie zu tun haben.

Ich wünsche euch nun viel Erfolg und vor allem viel viel Spaß bei dieser Aufgabe!

Euer Zugführer 1. TZ“

Während die Junghelfer*innen das Video sahen, bereitete sich das Team vor Ort auf die Übung vor. Der GKW wurde durch den Kraftfahrer des 1. Technischen Zuges zur „Einsatzstelle“ gefahren und alle Kameras in Stellung gebracht. Nach Ende der Videobotschaft konnte es dann losgehen. Die Junghelfer*innen sahen nun zum ersten Mal das vorbereitete Szenario. Unser ferngesteuerter Jugendbetreuer fragte die Jugendlichen, was jetzt zu tun ist und die ersten Vorschläge für eine Bergungsmethode wurden geäußert. Einige Junghelfer*innen machten auch darauf aufmerksam, dass man sich erst einmal um die eingeklemmte Person kümmern muss. Nachdem die Jugendlichen einige Bergungsmethoden vorgeschlagen hatten, entschieden sie sich für das Anheben der Last mit Hilfe der Hydropresse. Nach den Vorgaben der Junghelfer*innen baute der ferngesteuerte Jugendbetreuer, gemeinsam mit dem Kraftfahrer des 1. TZ, die Hydropresse auf. Um gleichzeitig auch ein bisschen Ausbildung zu betreiben, ließen sie sich auch immer wieder die Funktion bzw. die genaue Anwendung erklären. Am Ende der Übung konnte der Helfer Dummy sicher geborgen, auf die Krankentrage gelegt und abtransportiert werden.

Im Anschluss an die Übung durften die Junghelfer*innen sich noch zu diesem besonderen Dienst äußern und Verbesserungsvorschläge machen. Da wir bald wieder Jugenddienste in Präsenz durchführen können, ist eine Wiederholung dieser Übung gemeinsam mit den Junghelfer*innen bereits geplant.

An dieser Stelle möchten wir uns bei der FK, dem 1. TZ und speziell bei Kevin für die Unterstützung bedanken. Ein Dankeschön möchten wir auch an die THW-Jugend Übach-Palenberg schicken, die uns mit ihren Erfahrungen und der Idee weitergeholfen haben.


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