Abstützen einer Dachkonstruktion

Nach längerer Pause im Homeoffice nahm nun auch die Bergung des 1. Technischen Zuges des THW Dortmund wieder den praktischen Ausbildungsdienst auf. Im Rahmen der Fachbefähigung der Helfer der Bergungsgruppen werden die Helfer unter anderem dazu ausgebildet, einsturzgefährdete Gebäude und Bauwerksteile durch fachgerechtes und sicheres Abstützen und Aussteifen vor dem vollständigen Kollaps zu bewahren.

Hierzu wurde bereits im Februar mit der Fachausbildung und ersten  praktischen  Übungen  (z.B.  Bau  eines  Kreuzholzstapels)  begonnen.  Durch  die  beginnenden Sicherheitsmaßnahmen wurde der Dienst in den Folgemonaten ins Homeoffice verschoben. Hierbei wurden  die  Helfer  in  regelmäßigen  Abendveranstaltungen(Webinaren)in  die  Bereiche  der Bauwerkkunde,  des  Aussteifens  vonTür-und  Fensteröffnungen  sowie  in  die  Kunde  möglicher Schadstoffe in Bauwerken wie Asbest und PCB geschult.

Nun  sollten  die  Helfer  ihr  theoretisch  erworbenes  Wissen  auch  praktisch,  und  selbstverständlichunter Wahrung aller Sicherheitsvorkehrungen und Schutzmaßnahmen, anwenden. Hierzu stand den Bergungsgruppen eine  Scheune  eines  alten  Hofes zur  Verfügung.  An  der Dachkonstruktion der Scheune traten durch Witterungseinflüsse und Alterung bereits erhebliche Schäden auf, wodurch dieses teilweise sogar eingebrochen war. Nach Erkundung der Lage und Einführung der Helfer in die Gefahren der „Einsatzstelle“ wurde zunächst das Wissen aus den Onlinediensten vertieft.Hierbei ging es zunächst um die Gefahren an der Einsatzstelle. Nachdem die möglichen Gefahren erkannt und Gegenmaßnahmen eingeleitet wurden, wurden die Schäden an dem Gebäude näher erörtert. Hierbei sollten die Helfer lernen Schäden an Gebäuden zu erkennen und sie sollten sensibilisiert werden gegenüber sich verändernden Gebäudeschäden. Die Abstützung der Dachkonstruktion sollte anschließend  durch  die  Verwendung  von  lotrechten  Holzstützen  erfolgen.  Das  Holz  für  die Holzstützen musste zunächst jedoch im benachbarten und zum Hof gehörenden Wald gefällt werden. Hierzu  wurden  2  Fichten  ausgewählt,  welche  bereits  durch  den  Borkenkäfer  abgestorben  waren. Durch die Hanglage des Waldstückes konnten die Motorsägenbediener der Bergungsgruppen ihre Kenntnisse  auch  unter  erschwerten  Bedingungen  vertiefen.  Während  ein  Sägetrupp  im  Wald insgesamt 8 Stempel zurechtsägte, begann ein zweiter Trupp mit der Fertigung von Schwellen und Keilpaaren. Als  die  vorbereitenden  Aufgaben  abgeschlossen  waren,  Stand  zunächst  das  leibliche Wohl der Helfer in Form der Mittagspause im Vordergrund.

Nach der Mittagspause ging es dann mit dem Einbau der lotrechten Holzstützen weiter. Die vor der Mittagspause  zurechtgesägten  Stempel  mussten  teilweise  nach  erneuter  Messung  am  Einbauort weiter  gekürzt  werden.  Anschließend  wurden  die  Stempel  durch  zwei  Helfer  ausgerichtet.  Nach erfolgter Ausrichtung erfolgte die Verkeilung durch wechselseitiges Schlagen auf die am Fußende des Stempels befindlichen Keile. Wichtig hierbei ist, dass durch das Verschieben der Keile gegeneinander der Stempel eingekeilt wird, aber die zu stützende Dachkonstruktion gleichzeitig nicht angehoben wird., da dies zu weiteren Schäden am Dach führen kann. Nach zwei guten weiterenStunden waren nun  alle  Holzstützen  verbaut.  Die  eingebrochenen  Balken  wurden  weiterhin  durch  diagonale Holzstützen gegen weiteres Absacken geschützt. Nach einer ausführlichen Feedbackrunde mit den Helfern, wurde mit dem Rückbau begonnen. Die verbauten Holzstützen blieben vor Ort und werden in den nächsten Tagen/Wochen vom Besitzer der Scheune regelmäßig kontrolliert, da es durch die Verwendung von Frischholz zu einem Schrumpfen der Stempel kommen kann. Nach Reinigung und Desinfektion der verwendeten Werkzeuge konnte dann die Heimfahrt angetreten werden. In der Unterkunft wurden nun noch beide GKW von innen desinfiziert, sodass um 17:30 Uhr der Feierabend für die Kameraden und Kameradinnen anstand.


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